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Atommüll

Ungemach aus Biblis droht- Regierungspräsidium Darmstadt ordnet Annahme von 3200 Tonnen atomaren Abfalls aus dem still gelegten AKW Biblis für die Deponie in Büttelborn an

Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger von Büttelborn, Klein-Gerau und Worfelden,


am vergangenen Mittwoch erreichte mich ein unerfreulicher Anruf von Umweltministerin Priska Hinz aus Wiesbaden. Es ehrte die Ministerin zwar, mich vorab zu informieren, aber der Inhalt des Gesprächs war alles andere als erfreulich. An diesem Tag bekam die SAVAG GmbH ein Schreiben via Kurier zugestellt, indem die Annahme von 3200 Tonnen frei gemessenen Bauschutts aus dem still gelegten AKW Biblis angeordnet werden soll. Das Unternehmen mit Sitz am Deponiestandort in Büttelborn hat nun bis 16. Dezember 2022 Zeit um Einspruch einzulegen und Ihre Gründe darzulegen, welche Argumente gegen eine Annahme dieser Art von Atommüll sprechen. Und dies bezüglich gibt es jede Menge guter Gründe. So wurde es zum Beispiel versäumt, seit Bekanntgabe des bundesweiten Atomausstiegs und Rückbaus der AKWs eine geeignete Deponie im Kreis Bergstraße zu suchen. Der jeweilige Landkreis indem ein AKW beheimatet ist, ist auch für dessen Entsorgung zuständig und der Kreis Bergstraße ist der einzige Kreis im gesamten Bundesgebiet, der keine eigene Deponie mehr in Betrieb hat. 

Die Deponie des ZAKB in Lampertheim wurde bereits vor mehreren Jahren geschlossen und dies ist für mich persönlich ein No-Go und zwar in der Form, sich als verantwortlicher Kreis solch einen schlanken Fuß zu machen und dies entbehrt jeder Fairness. Dazu passt der alte Spruch „Gewinne privatisiert man und Verluste sozialisiert man“. Der Kreis Bergstraße und insbesondere die Gemeinde Biblis vereinnahmten über viele Jahrzehnte hohe Gewerbesteuereinnahmen und Büttelborn soll nun die atomar kontaminierten Abfälle deponieren?

Von den umliegenden Felden auf denen Ackerbau betrieben wird ganz zu schweigen. Wer wird diese Produkte in Zukunft noch verzehren?

Auch unser Ansinnen, die Deponie nach deren Schließung in 2030 zu einem regenerativen Energienhotspot und Erlebnispark umzubauen, wird mit dieser Entscheidung konterkariert. Es wird kein Mensch den Berg besteigen um die Aussicht der Frankfurter Skyline zu genießen, noch einen Kindergeburtstag in luftiger Höhe zu feiern. In der Zwischenzeit erreichten mich unzählige Anfragen in Bezug auf Minderung der Lebensqualität, Ängste von Eltern und derer Kinder vor Atomabfällen, Minderung der Immobilienpreise und und und. Ich bitte alle denen es möglich ist, am kommenden Dienstag den 22. November 2022 um 18 Uhr ins Volkshaus nach Büttelborn zu kommen um an der lebhaften Diskussion teilzunehmen. Frau Ministerin Hinz, Regierungspräsidentin Lindscheid, Öko-Institut, RWE-Betriebsleiter, BI21 aus Büttelborn und natürlich meine Wenigkeit werden vertreten sein (anbei auch das Plakat unserer BI21). Ich bitte alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer um ein faires Miteinander, denn eines muss man den Verantwortlichen zugutehalten, sie stellen sich der Thematik und der Diskussion. Ich verbleibe mit der Hoffnung, dass Problem doch noch von unserer Heimatgemeinde abwenden zu können und wünsche Ihnen ein schönes Wochenende.